- Jever
- JeverDie Vierflügelanlage des Schlosses (16. Jahrhundert, heute Museum) hat im Audienzsaal Ledertapeten (18. Jahrhundert) und eine reich geschnitzte Kassettendecke (1560-64). In der evangelischen Stadtkirche, einem 1964 von D. Oesterlen an eine erhaltene Grabkapelle gefügten Zentralbau, bedeutende Grabmonumente (1561-64) aus der Werkstatt des C. Floris. Die Vorgängerbauten der Kirche lassen sich bis ins 10. Jahrhundert datieren. Der Neubau des Friesischen Brauhauses ist ein gutes Beispiel moderner Industriearchitektur (1980/81, G. Seele).Jever, als Münzstätte der Billunger (Herrschaft etwa ab 1000) 1039 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich als Markt- und Hafensiedlung zum Hauptort des friesischen Gaues Östringen (seit 1428); 1536 erhielt Jever Stadtrechte. - Die seit dem späten 14. Jahrhundert bestehende Herrschaft Jever umfasste die Gaue Östringen, Rüstringen und Wangerland. 1575 fiel sie an Oldenburg, 1667 an Anhalt-Zerbst, 1793 an Kaiserin Katharina II., die Großen, von Russland, eine gebürtige Zerbster Prinzessin; 1807 (Tilsiter Frieden) an Holland abgetreten, ab 1810 französisch, ab 1813 Besetzung; 1818 übertrug Kaiser Alexander I. sie wieder den Herzögen von Oldenburg.
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Je|ver ['je:fɐ, 'je:vɐ]: Stadt in Niedersachsen.
Universal-Lexikon. 2012.